Katechetische Blätter : Zeitschrift für Religionsunterricht, Gemeindekatechese, Kirchliche Jugendarbeit

Katechetische Blätter, 2020
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Medienart Zeitschrift
Systematik Zeitschrif -
Verlag Kösel
Ort München
Jahr 2020
Altersbeschränkung keine
Zählung 2020; Heft 1
Sprache deutsch
Annotation Mensch Adam
Nach christlichem Verständnis ist der Mensch ein Teil der Natur, doch zugleich verweist er in seinem Denken und Handeln über sie hinaus. Es greift zu kurz, sich in Fragen nach der Geschlechtlichkeit des Menschen nur auf die menschliche Natur zu beschränken und nicht den ganzen Menschen in seiner Hinwendung zur Welt, zu den Mitmenschen und zu Gott in den Blick zu nehmen.
Auftakt»Edel sei der Mensch, Hilfreich und gut! Denn das allein Unterscheidet ihn Von allen Wesen, Die wir kennen.« So beginnt Goethes Gedicht »Das Go¨ttliche«. Mensch zu sein, ohne gleichzeitig Teil der Natur zu sein, ist undenkbar. Zweifelsohne aber u¨bersteigt alles Lebendige – also auch alles Menschliche – die Natur, da es doch auf eine Realität jenseits der Natur verweist: na¨mlich das Go¨ttliche. Wer immer den Menschen auf seine Natur beschra¨nkt, vergreift sich an seiner Personalita¨t und an seinem Verwiesensein auf Gott. Gott selbst als der Dreifaltige ruht in sich, ist mit sich in einem tiefsten Frieden und zugleich ist er nicht denkbar, ohne dass er sich in Beziehung setzt zu dem, was sich seiner verdankt: der Schöpfung.

Das Recht, als Mensch zu seinem Menschsein zu stehen
Sexualität berührt den Menschen in seinem Innersten. Ihr gebührt gleichermaßen Respekt wie Aufmerksamkeit. Auch wenn die Menschenrechte Sexualität nicht explizit thematisieren, so können sie doch (gerade hier) einen Schutz- und Gestaltungsrahmen eröffnen, der institutionelle Vernunft einfordert und religionspädagogische Orientierung bietet.
ReflexionLeoni wird zu Leo, und seine Geschichte in Wort und Bild bestimmt seitenweise und großformatig das Magazin der Süddeutschen Zeitung im September 2019. Die Katholische junge Gemeinde beteiligt sich am Christopher Street Day und erhält 2018 in Stuttgart für ihren Wagen zu sexueller Vielfalt den zweiten Preis. Der Bundestag beschließt im Juni 2017 mit deutlicher Mehrheit die Einführung der »Ehe für alle«. Gesellschaftlich ist also viel in Bewegung, und auf dem Weg dahin bedurfte es intensiver, langer Debatten. Man denke nur an den Paragrafen 175, der seit 1872 Homosexualität unter Strafe stellte, eine Strafe, die 1935 mit bis zu 10 Jahren Zuchthaus verschärft wurde, und an eine entsprechende Gesetzgebung, an der auch die Bundesrepublik bis 1969 noch festhielt.

LGBTIQ – Klärungen und Hilfen
Um über geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung ins Gespräch zu kommen, sind zunächst zwei Dinge wichtig: fachliches Wissen und eine eigene fundierte Position. Zudem können Kinderbücher oder Dokumentationen den Gesprächseinstieg erleichtern. Zu allen Punkten finden Sie in diesem Text Ausführungen und Ideen.
PraxisGerne stelle ich zuerst die Frage nach uns selbst: Kann ich mich erinnern, wann ich zum ersten Mal realisiert habe, dass ich ein Mädchen oder ein Junge bin? Kann ich mich erinnern, ob ich manchmal traurig oder enttäuscht oder unsicher war über die eigene geschlechtliche Zugehörigkeit? Kann ich mich erinnern, wie es mir in Kindheit und Jugend ging, meine Art und meinen Ausdruck im Geschlecht zu entwickeln? Geschlechtliche Identität zu entwickeln, ist eine Aufgabe des Individuums, sich selbst auch im Bereich von sex und gender zu definieren. Geschlechtliche Identität setzt sich zusammen aus: »dem Körper (biologisches Geschlecht) und der daraus resultierenden Geschlechtsidentität (sich als Mann, Frau oder anders zu fühlen bzw. zu definieren) (psychisches Geschlecht).

Foto-Walk: tägliche Lebensräume als Lernorte entdecken
Das Projekt Foto-Walk befindet sich an der Schnittstelle zwischen einer kontemplativen Weltwahrnehmung, einem ästhetischen Religionsunterricht, einem Lernen an außerschulischen Lernorten und einem kreativen Umgang mit digitalen Medien. Die Grundform: Mit einer Digitalkamera wird die Welt erkundet.
BlickpunktZiel eines Foto-Walks ist es, alltägliche Lebensumgebungen neu zu sehen und in religionsdidaktische Zusammenhänge zu bringen. Entgegen einer Katastrophentheorie des Kindes- und Jugendalters, die eine digitale Welterfassung als defizitär betrachtet (»Sekundärerfahrungen«), werden bei Foto-Walk-Projekten eine unmittelbare und eine medienvermittelte Wahrnehmung von Wirklichkeit so miteinander verbunden, dass beide Weltsichten, die reale und die digitale, einen Zugewinn erfahren. Das Projekt zählt zu den didaktischen Grundformen, mit denen eine Ortsveränderung und somit ein Lernen an außerschulischen Lernorten erfolgen.

Das Recht, als Mensch zu seinem Menschsein zu stehen ; Regenbogenpastoral in der Religionspädagogik ; Was Transidentität für meine Familie bedeutet ; Das Spiel mit den Geschlechtern? (M)eine Sprache finden ;

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